Dies hat mich heute per Mail erreicht. Im Anschluss möchte ich mich dazu beziehen, aber hier erst mal die Zuschrift:
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Du schreibst: "Ja, das ließt man an vielen Stellen. Bei Instagram, Tictoc,.... Aber gilt das nur für "Nicht-Narzissten"?
Ist ein Narzisst ausnahmslos immer ein "Scheiß-Mensch" der anderen Schaden zufügt?
Ist es nicht so, dass der Narzisst vielleicht selbst einmal Opfer eines Narzissten war und zu einem Narzissten geworden ist!?
Wo ist die Grenze, dass der Mensch erst Opfer ist und dann auf einmal ein Narzisst und somit selbst Täter?
Wenn man mir in meiner Kindheit ausreichend Liebe, die ich benötigt habe, gegeben hätte und wäre ich nicht 22 Jahre mit einer Narzisstin verheiratet gewesen, wäre ich dann ein Opfer geblieben?
Würde ich dann jetzt einen Blog schreiben aus der Sicht des Opfers?
Ich bin gut, so wie ich bin! (das sagt meine Frau zumindest)
Ich habe nur eine schlechte Software in meiner Entwicklung aufgespielt bekommen. Dennoch bin ich gut, so wie ich bin.
Oder sehe ich das falsch?
Sag es mir bitte, hätte ich das Opfer bleiben müssen, zum Schutz der Anderen gegenüber? "
Gerne schreibe ich Dir meine Gedanken hierzu, und zwar meine ehrlichen Gedanken. Ich hoffe, das ist gut so.
Für mich verbirgt das Wort Opfer mehrere als nur eine Bedeutung.
1) Einmal das Opfer - rein faktisch, ein "Status" als Konsequenz unangemessener Handlungen seitens anderer Personen (Mutter, Ehefrau.. ).
Hier sehe ich keine Option für Dynamik, es handelt sich um eine Tatsache
2) Das Opfer als eine Haltung, Rolle, Mentalität. Hier sehe ich Optionen für Dynamik, und eine Art der Wahl weiter "drin" bleiben oder ausbrechen zu wollen.
Somit, in meiner Gedankenwelt, stellt sich nicht die Frage Opfer bleiben zu müssen, um die anderen zu schützen, ODER Täter zu werden. Und inwiefern sind die anderen geschützt, falls Du Dich für die Opferhaltung entscheidest? Mit der Opferhaltung wird keiner geschützt, sogar eher dann wirst Du zu Täter. Ich persönlich arbeite seit Jahren an dem Thema new software releases, weil ich streng ablehne, dass die "bugs" mir mein Leben versauen.
Und aus dem Status Opfer reflektiere ich die Missstände, und schöpfe Motivation die Opferhaltung nicht als mein Hafen zu sehen, und keineswegs Täter sein zu wollen - nicht mir gegenüber, nicht anderen gegenüber.
Diese meine Perspektive hilft mir :)
Ich bin mir sicher, Du bist gut so wie Du bist.
Liebe Grüße
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Vielen Dank für diese Mail.
Und erst recht, vielen Dank für diese Ansicht, die ich mehrfach gelesen habe und verstehe. Also ich kann sie begreifen und sie motiviert mich, daran festzuhalten, so eine "saubere Sichtweise" auch zu bekommen.
Ich bin leider wohl noch weit davon entfernt, mir so einen Wert selbst zuzusprechen. Ich komme aus einer Jugend, in der ich zwei Suizdversuche hinter mir habe. Niemand hat etwas davon gewusst, also konnte ich erst im erwachsenen Alter irgendwann einmal darüber sprechen. Ich habe als Jugendlicher irgendwann kapituliert und mir gesagt: "Scheiße, leben musst du jetzt wohl, dann mache ich einen Deal mit mir selbst und lasse das mit den Suizid und versuche einfach das Beste aus dem Leben zu machen. Ich gehe einfach auf`s Ganze."
Also habe ich stets am Limit gelebt und auch das Limit gesucht. Ich brauche immer "vollen Einsatz" um mir selbst und meinem Deal gerecht zu werden. Wenn dann richtig! Dabei habe ich mir wohl auch eine völlig falsche Software zugelegt.
Lange Zeit als Opfer gelebt und dann die Chance bekommen nicht mehr als Opfer zu gelten. Aber so wie meine Leser/in mir geantwortet hat, ist beides offensichtlich nicht das richtige. Der Weg muss also dazwischen lieben, oder eben eher völlig auf der anderen Seite, da Opfer und nicht Opfer zwei Zustände sind, die wohl auf einer Waagenseite zusammen liegen.
Daran werde ich mal arbeiten, was auf der anderen Waagenseite wohl liegt?!
Auf jeden Fall vielen Lieben Dank für diese Zuschrift.
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